Donnerstag, 14 März, 2024

Kinderfüße – die ersten Schuhe

Quelle: www.aboutpixel.deEtwa 98% der Kinder kommen mit gesunden Füßen zur Welt. Doch nur noch 40% haben gesunde Füße, wenn sie erwachsen sind. Schädlich ist vor allem die Stauchung des Fußes von vorne durch zu kleine Schuhe. Nach einer Untersuchung an deutschen Kindern aus dem Jahr 2000 hat jedoch jedes zweite Kind zu kleine Schuhe an.

Wird der Bewegungsablauf aber dauerhaft durch eingezwängte Füße gestört, hat das weit reichende Folgen: Orthopäden warnen vor Knie- und Hüftgelenkschäden, Durchblutungsstörungen und sogar Schäden an der Wirbelsäule. Schon 1974 ist deshalb das sogenannte Weiten-Maß-System (WMS) – von deutschen Kinderärzten und Orthopäden entwickelt – im Schuhhandel eingeführt worden. Solche Schuhe gibt es in jeder Größe in drei Maßen – weit, mittel und schmal. Sie sind rund einen Zentimeter länger als der Fuß. Welche Schuhgröße das Kind braucht, wird nach einer speziellen Skala ermittelt, auf die sich das Kind stellt. Weil Kinder ihre Zehen reflexartig zurückziehen, nutzt es nichts, vorne auf die Schuhkappe zu drücken. Die richtige Passform ist die eine Sache, das Material die andere. ÖKO-TEST hat bei verschiedenen Untersuchungen festgestellt, dass Kinderschuhe mit Allergien auslösendem Chrom, das aus dem Gerbprozess stammt, sowie mit schädlichen Farbstoffen wie Anilin belastet sein können.

So findet Ihr gute Kinderschuhe:

  • Zum Laufenlernen brauchen Kinder keine Schuhe. Lasst Euer Kind so oft es geht barfuss oder mit rutschfesten Socken laufen.
  • Gute Fachgeschäfte messen die Füße des Kindes anhand des Weiten-Maß-Systems und bieten entsprechende WMS-Schuhe an. Es gibt je Größe drei unterschiedliche Weiten: weit, mittel und schmal. Es ist sinnvoll, die Füße dreimal jährlich messen zu lassen.
  • Eine flexible, weiche Schuhsohle behindert die natürliche Abrollbewegung am wenigsten. Auch die Innensohle sollte möglichst weich sein. Ein Fußbett nutzt nichts. Bei Schuhen aus Serienfabrikation ist es nicht individuell angepasst und kann beim Laufen stören.
  • Luftdurchlässige, atmungsaktive Materialien wie Leder sorgen dafür, dass sich der Schweiß nicht im Schuh staut. Synthetische Innenfutter, etwa aus Polyester, zerschleißen zwar langsamer als Baumwolle. Dafür können sie den Schweiß nicht so gut aufsaugen.

  • Mit einem Innenfutter aus farblosen Leder geraten keine gesundheitsschädlichen Farbstoffe an die Füße. Schuhe, die abfärben, sollte das Kind nie ohne Strümpfe tragen.

  • Kinder können problemlos getragene Schuhe aus dem Secondhandladen anziehen. Sie dürfen allerdings nicht schon so eingelaufen und voller Falten sein, dass sie dem Fuß einen bestimmten Bewegungsablauf vorgeben.

Entnommen aus dem Buch: Kleinkinder-ÖKO-TEST-Ratgeber, Parthas Verlag, Martina Arnold

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